Was ist MBSR?

MBSR – Entstehungsgeschichte und Inhalte

 

 

MBSR


„Mindfulness Based Stress Reduction – achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“ wurde Ende der siebziger Jahre von dem Amerikaner John Kabat-Zinn entwickelt. An der Medizinischen Universität von Massachusetts gründete er die „Stressreduction Clinic“. Hier wurde zunächst ein Weg gesucht, Menschen mit chronischen Schmerzen nach einer Krebserkrankung, denen auf konventionellem Wege nicht mehr geholfen werden konnte, eine Linderung ihres Leidens zu ermöglichen.

Professor Kabat-Zinn, der schon vorher mit asiatischer Philosophie, Buddhismus und Meditation in Kontakt gekommen war, entwickelte daraufhin mit seinem Team ein Programm, das diesen Menschen einen anderen Umgang mit ihren Beschwerden ermöglichen sollte. Schnell erweiterte sich die Zielgruppe aber auf viele andere Bereiche. So findet die Methode heute in gesellschaftlichen Bereichen wie, Bildung, Wirtschaft, Medizin und Psychotherapie Anwendung.

Die grundlegenden Elemente des MBSR sind verschiedene Meditationsformen und Übungen zur Körperwahrnehmung, und eine bewusste Auseinandersetzung mit der persönlichen Gedanken- und Gefühlswelt.

 


Aufbau des Kurses:

 

Dieser zertifizierte MBSR-Kurs hat eine Dauer von 8 Wochen. Er beinhaltet ein circa zweieinhalbstündiges Treffen, das einmal pro Woche stattfindet. Zusätzlich findet, meist nach der sechsten Woche, an einem Wochenendtag ein circa sechsstündiger Achtsamkeitstag statt. Die Teilnehmer werden außerdem dazu angehalten, sich täglich mindestens eine halbe Stunde den erlernten Übungen zu widmen.

Vor der Teilnahme kann eine etwa einstündige Orientierungsveranstaltung organisiert werden. Verbindlich ist in jedem Fall aber ein persönliches Vorgespräch mit jedem Teilnehmer. Hier können aufkommende Fragen besprochen, die persönlichen Wünsche und Ziele des Teilnehmers formuliert und, was durchaus von Bedeutung ist, mögliche Kontraindikationen geklärt werden.

 

Das Programm baut thematisch aufeinander auf, in jeder weiteren Einheit werden die vorherigen Übungen eingebettet bzw. erweitert. Die jeweiligen Themenschwerpunkte sind:

 

Woche 1:

Erkunden von Achtsamkeit und Autopilot

 

Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment, Achtsamkeit und Freundlichkeit mit sich selbst, Erkennen persönlicher „Autopiloten“ (persönliche Verhaltensmuster)

 

Woche 2:

Wahrnehmung und gegenwärtig sein

 

Der Atem, Haltungen in der Sitzmeditation, Das Gehirn, oder: warum sollten wir täglich üben, Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, angenehme Erlebnisse

 

Woche 3:

Die Freude der Präsenz

 

Unangenehme Erlebnisse, Körperarbeit/Yoga, weitere Atemmeditation

 

Woche 4:

Stressreaktionen / Stress erkunden

 

Achtsamkeit am Arbeitsplatz, sich sanft den persönlichen Schwierigkeiten zuwenden, was ist eigentlich Stress, Stressreaktionen und Stressampel

 

 

Woche 5:

Stress beantworten

 

Erweiterung Körperarbeit, Umgang mit den eigenen Gedanken, schwierige Kommunikation

 

Woche 6:

Kommunikation

 

Achtsamkeit im Alltag, den Atem-Raum nutzen, Vertiefung schwierige Kommunikation

 

 

Tag der Achtsamkeit (am Wochenende):

 

Vertiefung der bereits erlernten Übungen, Teile des Tages werden in Stille verbracht, d.h., dass nur so viel wie unbedingt nötig, gesprochen wird, Erfahrung von Verbundenheit mit der Gruppe und gleichzeitigem Bei-sich-sein

 

 

 

Woche 7:

Konsum und Lebensstil, Selbstsorge, Transfer des Erlernten in den Alltag

 

Reflexion über das, was einem gut tut und was schadet, Wiederholung einzelner Übungen

 

Woche 8:

Für sich Sorge tragen / Abschluss

 

erlernte Selbstkompetenz reflektieren, bewusst den Schritt in die Eigenverantwortung gehen, Verabschiedung


Share by: